
Im Jahr 1937 wurden auf der Welt zwei der technischen Ausführung nach einzigartige Brücken erbaut und eröffnet. Eine davon ist die Golden Gate Brücke in San Francisco, die Skeptiker haben sich vorher geäußert, daß es unmöglich ist, eine so lange Hängebrücke aufzubauen. Die zweite- die Gauja Brücke in Sigulda mit Dreigelenkbögen aus monolithischem Eisenbeton und rahmenartigen Übergangsestakaden an beiden Ufern. Es ist zu erwähnen, daß die Brücke in Sigulda als einzige in Lettland eine solche technische Ausführung hat.
Bis zum Jahr 1937 wurden Fußgänger, Pferdewagen, sowie auch die wenigen Autos über die Gauja mit der Fähre hinüber- und herübergesetzt. Es ist bekannt, daß im Jahr 1862, als in Sigulda der russische Zar Alexander II gastierte, wurde über die Gauja eine hölzerne Sommerbrücke erbaut. Die schon erwähnte Fähre befand sich fast einen Kilometer die Gauja hinauf. Aber diese Fähre konnte nicht schnell genug alle Interessenten über den Fluß bringen, sie war für den Verkehr geschlossen wie im Winter, so auch im Frühling- in der Zeit des Eisbrechens. Deshalb wurde beschlossen, über die Gauja eine Brücke zu bauen.
Der Bau der Brücke war schon in den zwanziger Jahren geplant, aber wegen verschiedener Umstände wurde er verzögert. Die Projektierung der Brücke begann der Ingenieur Tomels, bis zu seinem Tode im Jahr 1936 beendete er die Projektierung der Basis und der Pfeiler der Brücke. Die weitere Projektierung des Brückenoberbaus vollendete der Professor Kārlis Gailis. Die Projektierung der Halter wurde dem Ingenieur- Professor Pāvils Pāvulāns anvertraut. Die Brücke wurde am 23.Juli 1937 eröffnet, dabei waren der Staatspresident kārlis Ulmanis, der Vekehrsminister Bernhards Einbergs, sowie auch mehrere Tausend Zuschauer. Die Brücke wurde von dem Pfarrer aus Krimulda Baumanis und dem Pfarrer aus Sigulda Brēdermanis eingeweiht. In der Zeit des ersten Freistaates Lettland schmückte das Brückenbild den Geldschein mit fünf Lat Nominal.
Leider stand die Brücke keine lange Zeit- nach vier Jahren- im Jahr 1941 hat die Sowjetarmee beim Rücktritt die Brücke gesprengt und zerstört. Neun Jahre hatte Sigulda keine Brücke, den Verkehr über die Gauja sicherte wieder die Fähre.
Die Brücke wurde im Jahr 1950 an demselben Ort erneuert. Die Materialbeschaffung war kompliziert, es fehlte an Transport, Schotter wurde vor Ort, auf dem Bauplatz zerbröckelt, die Überreste der vorherigen Brücke wurden mit dem Traktor ans Ufer gezogen. In der Maximumzeit (beim Betonieren) arbeiteten am Brückenbau 700 Leute am Tag, alltäglich waren es 50 bis 60. Auch die Eröffnung der erneuerten Brücke wurde zu einem echten Fest für Bewohner Siguldas.
Von der Gauja aus vereint die Brücke Wege, die von Sigulda nach Turaida führen, aber Sie haben auch die Möglichkeit einen romantischen Fußweg am Gauja Ufer zu wählen, um die urige Verlockung des Urstromtales kennenzulernen.