
Es wurde um 1822 im Stil des Klassizismus für die Fürstenfamilie Lieven gebaut. Auf dem Landgut können das Haus des Gutsverwalters, das Kutschenhaus, das „Schweizerische Haus“ etc. besichtigt werden. Verkostung von hausgemachtem Wein.
Adresse | Mednieku iela 3, Sigulda |
Koordinaten | 57.167765 24.829883 |
Telefon | +371 29111619 |
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Alte Urkunden bestätigen, daß schon im 15.Jh. zwischen der mittelalterlichen Burg und noch jetzt im Park zu sehenden Teichen ein Handwerkerstädtchen entstanden war. Es wurde zum Gebietszentrum und war sogar größer als das am anderen Ufer liegende Sigulda. Das Abbbrennen der Burg hat die Situation schroff geändert- im Städtchen sind nur vier Einwohner zurückgeblieben, nach einiger Zeit wird nur von einem einzigen Einwohner berichtet.
Zum Feudaleigentum und zu einer wirtschaftlichen Einheit wurde das Gut Krimulda nach dem Jahr 1566, als die Burgen des Livländischen Ordens und des Rigaer Erzbistums an Privatpersonen verlehnt wurden. Die Gutsbesitzer wechselten sich bis zum Jahr 1817, als das Gut auf der Versteigerung der Graf, der spätere Fürst Johann Georg Lieven kaufte. Man erzählt, daß der Graf dieses Gut deshalb ausersehen hat, daß dieser Ort historisch mit dem alten Livenhäuptling Kaupo, den Johann Lieven als den Stammvater des Geschlechtes von Lieven betrachtete, verbunden war. Der Fürst hat in Krimulda ein dem Stand der Familie entsprechendes Zuhause erbaut und nebenan einen romantischen Landschaftspark angelegt.
Die Burg ist in Ausmaßen kleines Gebäude mit fast würfelförmigem zweistöckigen zentralen Teil, das mit einem massiven Vierkolonnenportik geschmückt ist und mit symmetrischen einstöckigen Flügeln. Am ausdrucksvollsten ist im Gutsbild dessen Lage in der Landschaft. Die Gutsbewohner und Gäste konnten das Panorama des Urstromtales der Gauja von der Terrasse über dem Steilufer, vom Balkon und von dem kleinen Türmchen genießen.
Eine lange Zeit waren die Forscher davon überzeugt, daß das Gutsgebäude in der Mitte des 19.Jh. erbaut wurde, aber der Kunstwissenschaftler und der Güterforscher Dainis Bruģis kam nach einer sorgfältigen Tatsachenanalyse und Analyse der biographischen Daten der Besitzer des Landgutes Krimulda zur Schlußfolgerung, daß die eigentliche Bauzeit der Burg das Jahr 1822 ist. Dieses Gebäude ist eines der hervorragendsten Beispielen für die Villenarchitektur in Lettland.
Das Landgut Krimulda ist nicht das einzige Gebäude, das vom Gutskomplex erhalten ist. Das ausdrucksvollste Gebäude des Wirtschaftszentrums ist der im Jahr 1893 erbaute Stall- Remise- er ist ein in Form des historischen Stils erbautes Gebäude von unregelmäßigem Umfang, das grundsätzlich aus gespaltetem Feldstein erbaut ist. Vom ehemaligen Gutskomplex sind auch das Haus des Verwalters, die Kornkammer, das Darrhaus und das ehemalige Schweizer Haus zu besichtigen. Das Schweizer Haus ist eines der wenigen erhaltenen Gebäudebeispielen für einen Pensionstypenbau, der im 19.Jh. in der Umgebung von Sigulda, Krimulda und Turaida charakteristisch war. Bis zum Ersten Weltkrieg war im Schweizer Haus eine Pension eingerichtet, dessen Besucher Adelige und die höheren Staatsbeamten waren.
Im Jahr 1921 übernahm der Staat das Gut Krimulda, es kam in die Verwaltung des Roten Kreuzes und hier wurde die damals einzige in Lettland Heilanstalt für Knochentuberkelkranke eröffnet. Im Schweizer Haus wurde das Erholungshaus für Soldaten, aber später- Wohnungen für die Mitarbeiter des Sanatoriums eingerichtet. Auch nach dem Zweiten Weltkrieg wurde dem Gut Krimulda die Heilfunktion erhalten. Zur Zeit arbeitet im Gut Krimulda eine sertifizierte Rehabilitationsanstalt, hier wird Unterkunft in Hotel- und auch in Hostelräumen angeboten.